07.09.2020

ASC 1 – Zu magere Ausbeute der englischen Woche

Landesliga Rhein-Neckar, 3. Spieltag
Sonntag 06.09.2020, 16:00 Uhr
TSV Neckarbischofsheim – ASC Neuenheim 2:1 (1:0)

Der ASC Neuenheim hat auch beim 1:2 in Neckarbischofsheim starke Phasen, nutzt aber sein Potenzial und seine Chancen (noch) nicht siegbringend!

Kurz nach dem Ausgleich (Foto: Weisbrod)

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft bei den „hoch gehandelten Anatomen“ (TSV-Autor Horst Schütz) nach dieser verflixten englischen Woche eine Lücke. Mit mehr Manpower in diversen Phasen und mehr Fortune beim Abschluss hätten aus den Partien bei der SpVgg Ketsch (1:1), gegen VfB St. Leon (2:3) und jetzt auch im fernen Neckarbischofsheim deutlich mehr als nur dieser eine Punkt herausspringen können, ja müssen.

Auch in der ersten Halbzeit bei der schnörkellosen, kampfstarken Mannschaft von Trainer Oliver Mahrt „war bei den Gästen so gut wie kein Aufbäumen zu erkennen, von echten, heraus gespielten Torchancen ganz zu schweigen“, wie TSV-Pressechef Horst Schütz in seinem Spielbericht treffend schreibt. Nach einem ungeschickten Foul am notorischen Unruhestifter Marcel Schaardt lässt sich Neckarbischofheims Klassenbester nicht bitten und verwandelt den fälligen Strafstoß unhaltbar für ASC-Torwart Dominik Sandritter in der 13. Minute.

Eine erste Neuenheimer Halbzeit zum Haare-Raufen!

Neuenheim ist für den robusten Gastgeber durch auch mit dem unebenen Rasen nicht zu erklärende Ballverluste und Pässe zum Gegner bzw. ins Leere ohne viel Mühe beherrschbar. Latente Gefahr für das von Marius Prutky wohl behütete TSV-Tor „droht“ lediglich durch einige Eckbälle und Freistöße von ASC-Standardist Alexander Kerber. Wenig zu tun hat nach der frühen TSV-Führung auch Prutkys Pendant Dominik Sandritter, der einen denkbar unangenehmen Sonntag nachmittag erlebt. Den Elfmeter kann er nicht halten. Ansonsten ist er fast die ganze Zeit auf Kurzarbeit.

Nach dem Wiederanpfiff des alles in allem überzeugenden Schiedsrichters Ridvan Sevim aus Mosbach dürfen die Anatomen sich dank eigenen kämpferischen und schöpferischen Dazutuns schon eher als ernst- und wehrhafter Landesligist fühlen. Welche Kabinenworte ASC-Trainer Uli Brecht auch immer adressiert hat: Das Team um Kapitän David Kiefer kehrt mit einer ganz anderen Mentalität, Körpersprache und Entschlossenheit auf den Platz zurück.

Nach der Pause zeigt der ASC, dass er es draufhat!

TSV-Keeper Marius Prutky kann einen Diagonalschuss von David Piazolo gerade noch aus dem Winkel fischen (55.). Zwei Minuten später veredelt der offensivstarke Außenverteidiger Arik Edelmann einen Doppelpass mit dem umtriebigen Kapitän David Kiefer, als er ansatzlos abzieht und mit seinem Überraschungs-Schlenzer via Innenpfosten den Weg zum fälligen 1:1-Ausgleich findet – siehe Videopost.

Doch nur sechs Minuten später feuert ASC-Albtraum und „Man of th Match“ Marcel Schaardt aus heiterem Himmel und gut 20 Metern einen gewaltigen Sonntagsschuss ab, der wie ein Blitz unter der Neuenheimer Querlatte einschlägt (63.). Zwei Minuten später bedient Marcus Meyer den in den Strafraum gestarteten Kollegen David Piazolo mit einem samtenen Chipball. Doch dessen Hammer knallt an den TSV-Pfosten – siehe Videopost. Der bärenstarke und -hafte (Ersatz?-)Torwart Marius Prukty hätte keine Abwehrchance gehabt (65.).

ASC-Trainer Uli Brecht setzt in der Schlussphase alles auf eine Karte und wechselt in der 80. Minute mit Oliver Kubis, Philipp Knorn und Dorian Weiß Mare gleich drei frische Hoffnungsträger ein. Am erneuten Ausgleich fehlen letztlich nur Zentimeter, als zum Beispiel Levin Sandmann mit seinem Schuss die Unterkante der TSV-Latte prügelt (88.) – siehe Videopost.

Gelingt am Sonntag ausgerechnet gegen Titelfavorit FC Bammental der erste Neuenheimer Saisonsieg? Nichts ist unmöglich!

Am nächsten Sonntag sollte der ASC Neuenheim nicht nur an die ansehnliche Leistung der zweiten Halbzeit anknüpfen, sondern noch eine ordentliche Schippe drauf legen: Am 13. September um 17.00 Uhr gastiert nämlich der erklärte Meisterschaftsfavorit FC Victoria Bammental (7 Punkte aus 3 Spielen) auf dem Fußballcampus Heidelberg.

Fotos und Text: Joseph Weisbrod

TSV Neckarbischofsheim: Marius Prutky, Benjamin Huwer, Oliver Mahrt, Marcel Schaardt, Roven Paulmann, Pascal Monteiro, Daniel Hotel (58. Dennis Laber), Tim Dolch, Marvin Schulz, Melvin Proissl (80. Jonas Haffelder), Pascal Winter (58. Soner Gülay) – Trainer: Oliver Mahr

ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, David Kiefer, Arik Edelmann, Dominik Räder, Famara Sanyang, David Piazolo (80. Philipp Knorn), Stefan Berger (80. Oliver Kubis), Alexander Kerber, Thorsten Kniehl, Levin Sandmann, Marcus Meyer (80. Dorian Weiß Mare) – Sven Goos (ETW), Malte Baumann, Tim Czwielung, Felipe Tobar Cabello – Trainer: Ulrich Brecht

Tore:

  • 1:0 13.Min Marcel Schaardt
  • 1:1 57.Min Arik Edelmann
  • 2:1 63.Min Marcel Schaardt

2 Karten für ASC Neuenheim:

  • 41.Min Gelb für Marcus Meyer
  • 52.Min Gelb für Levin Sandmann

Schiedsrichter: Ridvan Sevim (Mosbach)

Zuschauer: 210