ASC Neuenheim – ASV Eppelheim 3:2 (1:1)
Der ASC Neuenheim dreht Rückstand gegen ASV Eppelheim und gewinnt das kurzweilige Landesliga-Derby verdient mit 3:2 (1:1)!
Mit dem bewährten Cocktail aus defensiver Stabilität, offensiver Kreativität und kollektiver Mentalität gewinnt der frisch gekürte Tabellenführer ASC Neuenheim auch das wichtige Derby gegen den unter die Top 5 strebenden ASV Eppelheim.
Nach der beidseitigen Start-Findungsphase haben der 27fache Torschütze Ben-Richard Prommer (15.) und Kapitän Levin Sandmann (16.) die Doppelchance zur Neuenheimer Führung. Die gelingt den Gästen in der 25. Minute. Nach dem Motto „Ist denn heute schon Ostern?“ nimmt ASV-Kapitän und Topgunner Patrick Greulich das ihm vom Gegner quasi vor die Füße gelegte Ei dankend an und lässt ASC-Torwart Daniel Tsiflidis keine Haltbarkeitschance.
Die flotte Partie vor einer stattlichen Zuschauerkulisse auf dem sonnigen Fußballcampus balanciert ausgewogen zwischen den Strafräumen. Kurz vor der Pause hat ASC-Kapitän Levin Sandmann einen Geistesblitz und schickt seinen flinken Außendienstler auf die Reise. Lucas Ring ist pünktlich in den freien Raum gestartet, steuert schnurstracks auf ASV-Torwart Dominik Machmeier zu und schlenzt den Ball mit dem rechten Außenrist am Sohn von SVS-Präsident vorbei ins lange Eck (45.)
Kapitän Levin Sandmann bedient den pünktlich in den freien Raum gestarteten Lucas Ring (Nr. 13.). Der torgefährliche Außenbahner nimmt ASV-Torwart Dominik Machmeier ins Visier und lässt ihm mit seinem subtilen Innenrist-Schlenzer ins lange Eck keine Chance. |
Nach dem Wiederanpfiff der mit ruhiger, klarer Souveränität beeindruckenden Schiedsrichtern Selina Menzel, die mit dem stets fairen Derby keine Probleme hat, zeigt die Mannschaft von ASC-Trainer Uli Brecht, dass sie auch andere Qualitäten hat als die laut ASV-Trainer Frank Engelhardt „frecher und aggressiver“ auftretende FT Kirchheim.
„Die Hausherren mussten ein bisschen bibbern“ (ASV-Trainer Frank Engelhardt)
Zum Beispiel die Fähigkeit, ein Spiel drehen zu können! So geschehen mit einem mit feiner Klinge geführten Doppelstich. In der 54 Minute veredelt der lange vermisste Marcel Hofbauer die genialische Vorarbeit von Tarek Aliane und Levin Sandmann clever zur 2:1-Führung – siehe Videopost. Kurz darauf legt der frühere Eppelheimer zurück auf ASC-Kapitän Levin Sandmann, der keine Sekunde fackelt und ASV-Keeper Dominik Machmeier mit seinem hochprozentigen Flachmann genau in die Ecke bezwingt (56.)
Der frühere Eppelheimer und jetzige Neuenheimer Co-Trainer lässt sich nicht zweimal bitten und verlädt ASV-Keeper Dominik Machmeier elegant zur 2:1-Führung |
Marcel Hofbauer, der mit Boubacar Siby einen safen Doppel-Sechser bildete, legt perfekt zurück auf den lauernden Levin Sandmann. Der Kapitän fackelt nicht lange und trifft exakt in die Eppelheimer Ecke zum 3:1. |
„Die Hausherren“ mussten laut ASV-Coach Frank Engelhardt nach dem Eppelheimer Anschlusstreffer zum 2:3 durch den eingewechselten Joel Jeremias Hildebrandt (77.) zwar „noch ein bisschn bibbern“. Doch die ASC-Abwehr um den gewohnt überzeugenden Dominik Räder vor dem wenig geprüften Torhüter Daniel Tsiflidis lässt in der turbulenten Schlussphase nichts mehr anbrennen.
Am Ostersamstag der Landesliga-Gipfel in Neckarau!
Mit 55 Punkten und dem ligabesten Torverhältnis von 76:25 bleibt der ASC Neuenheim trotz der Siege seiner Jäger FT Kirchheim (54 Punkte/2:1 gegen FC Bammental) und VfL Kurpfalz Neckarau (48 Punkte/4:1 in Ketsch) an der Tabellenspitze. Am Ostersamstag steigt in Mannheim-Neckarau das aussagekräftige Gipfeltreffen zwischen dem Landesliga-Dritten und dem Spitzenreiter aus Heidelberg.
Joseph Weisbrod
RNZ-Bericht
„Ein herzensguter Mensch“
Warum Torjäger Prommer auf den Aufstieg mit Neuenheim verzichtet, ist eine spannende Frage
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. „Er ist ein herzensguter Mensch“, sagt Ben-Richard Prommer über Thorsten Barth. Deshalb wird er dem Trainer folgen. Mit seinem Wechsel im Sommer vom ASC Neuenheim zum FV Brühl nimmt der 27-malige Torschütze sogar in Kauf, auf die Früchte seiner Arbeit zu verzichten. Denn Landesligist Neuenheim kam mit dem 3:2-Sieg gegen Eppelheim der Verbandsliga erneut etwas näher.
Mit dem 29-jährigen Torjäger verlassen Dawid Polotzek, Alexander Kerber und David Cardal den Spitzenreiter, um sich dem Fünftletzten (!) anzuschließen. Auch der Ziegelhäuser Timo Raab geht nach Brühl, wo man Großes vorhat.
Prommer nennt ein anderes Motiv: „Ich will wieder mit den alten Kumpeln spielen.“ Freunde, die Barth schon in Michelfeld und St. Ilgen um sich versammelte. Außerdem würden der Beruf und nicht zuletzt der knapp ein Jahr alte Sohn Pepe viel Zeit in Anspruch nehmen.
Grundsätzlich findet es Achim Scharwatt nicht verkehrt, dass in der Kurpfalz die Vereine um gute Spieler konkurrieren. Doch Vorsicht sei geboten, warnt der Eppelheimer Abteilungsleiter. „Man sieht was aus Michelfeld und St. Ilgen geworden ist.“ Die einen haben fusioniert, die anderen sind Letzter in der Kreisliga.
Barth selbst bestreitet entschieden, dass er außer Trainer auch Geldgeber sei.
Beim ASC Neuenheim ist seit Donnerstag nicht mehr Alexander Stiehl dafür verantwortlich, die Lücken zu schließen. Der verdienstvolle Pädagoge gab das Amt des Sportlichen Leiters an Marc Saggau ab, ist aber noch fürs Marketing zuständig. Saggau habe das „ASC-Gen“, versichert Präsident Dr. Werner Rupp. Mit fünf trat er in den Verein ein, mit 47 bestritt er sein letztes Spiel. Er feierte mehrere Aufstiege.
Kommt der nächste am 4. Juni? Dafür spreche die Moral, hofft Trainer Uli Brecht. Der Tabellenführer ließ sich von der Eppelheimer Führung durch Patrick Greulich (25.) nicht irritieren. Innerhalb von neun Minuten drehten Lucas Ring (45.+2), Marcel Hofbauer (54.) und Levin Sandmann (56.) das Spiel. Nach dem 2:3 durch Joel Jeremias Hildebrand (77.) mussten die Hausherren noch ein „bisschen bibbern“ (Frank Engelhardt).
Der Trainer des ASV/DJK Eppelheim tippt im Titel-Endspurt auf die Freien Turner Kirchheim. Er glaubt: „Die sind frecher und aggressiver.“ Seine Mannschaft, die auf dem Fußball Campus ein halbes Dutzend Stammspieler ersetzen musste und dennoch gleichwertig war, hat Platz fünf noch nicht abgeschrieben. Für die nächste Runde sind die Weichen gestellt. Alle Spieler wollen bleiben, teilt Scharwatt mit, die Zusagen zweier Neuzugänge lägen vor. Namen verrät er nicht. Das Ziel von Scharwatt und Engelhardt: „Oben mitspielen.“
In Neuenheim bescheinigt Werner Rehm, der mit Joseph Weisbrod Vize-Präsident ist, seinem Chef hellseherische Fähigkeiten. Beim 25-jährigen Jubiläum 2003 prophezeite Dr. Werner Rupp, dass die Anatomen beim 50-jährigen Bestehen 2028 in der Verbandsliga seien und eine eigene Sportanlage hätten.
Spektakulär war der Derby-Erfolg nicht. Für die Show hatte zuletzt Felix Dipper aus der Reserve gesorgt, dessen direkt verwandelter Eckball Thema in der RNZ-Rubrik „Sportsleute“ war. Auf Facebook wurde der Beitrag innerhalb weniger Stunden 1.200 Mal aufgerufen, wie Joseph Weisbrod mitteilte.
Spieltag und Tabelle anzeigen (klicken)
ASC Neuenheim: Daniel Tsiflidis, Arik Edelmann (90. Philipp Knorn), Lucas Ring, Famara Sanyang, Dominik Räder, Boubacar Siby, Marcel Hofbauer (75. Fabian Springer), Oliver Kubis, Tarek Aliane (73. Stefan Berger), Levin Sandmann, Ben-Richard Prommer – Leif Lichtenberger (ETW), David Piazolo – Trainer: Ulrich Brecht
ASV Eppelheim: Dominik Machmeier, Tim Jansen (82. Tim Ueberle), Amadou Berete, Dennis Karl, Christian Hlawatsch, Patrick Lehr (87. Steffen Rittmeier), Janik Steffen, Yonarthan Domingos, Patrick Schleich, Luca Bauer, Patrick Greulich (Joel Jeremias Hildebrandt) – Trainer: Frank Engelhardt
Tore:
- 0:1 25.Min Patrick Greulich
- 1:1 45.Min Lucas Ring, nach Pass von Levin Sandmann
- 2:1 54.Min Marcel Hofbauer, Zuspiel von Levin Sandmann
- 3:1 56.Min Levin Sandmann, nach Pass von Marcel Hofbauer
- 3:2 77.Min Joel Jeremias Hildebrandt
2 Karten für ASC Neuenheim:
- 76.Min Gelb für Famara Sanyang
- 90.Min Gelb für Levin Sandmann
Schiedsrichter: Selina Menzel (Stutensee)
Zuschauer: 150