23.04.2022

Von der Schnaps-Idee zur Nummer 1

RNZ-Kolumnist Wolfgang Brück nimmt die „Intelligenz-Bolzer“ des ASC Neuenheim ins Visier!

Für seine SPORTSLEUTE-Kolumne vom 23. April hat RNZ-Autor Wolfgang Brück hat die „Intelligenz-Bolzer“ aus dem Archiv geholt. Anlässlich des Landesliga-Derbys ASC Neuenheim vs. ASV Eppelheim interviewte er u. a. die Gründungsmitglieder Prof. Dr. Dirk Heinrich und Dr. Luzian „Luz“ Kostzrewa sowie den inzwischen pensionierten Lehrer Sepp Grädler, Trainer in der ersten B-Klasse-Saison 1978/79 des kurz zuvor gegründeten Anatomie-Sport-Club 1978 e.V.

v.l.n.r.: Sepp Grädler, Lutz Kostrzewa, Dirk Heinrich, Joseph Weisbrod, Werner Rehm (Foto (F & S)

Der damalige Mitgründer, langjährige ASC-Präsident und stellv. Fußballkreis-Vorsitzende Dr. Werner Rupp war an diesem Spieltag privat verhindert und fehlt daher auf dem RNZ-Foto. Das beigefügte Bild zeigt Dr.Werner Rupp mit dem im Text erwähnten Gründungs- und Ehrenpräsidenten Prof. Dr. Wolf-Georg Forssmann. Das Mannschaftsfoto entstand nach der Saison 1987/88, als der ASC Neuenheim zum 10jährigen Jubiläum als B-Klasse-Meister in die Kreisliga A aufstieg. Ganz rechts in jungen Jahren: Prof. Dr. Wolf-Georg Forssmann und Dr. Werner Rupp.

Prof. Dr. Wolf-Georg Forssmann (li.) und Dr. Werner Rupp beim Sommerfest am 9.7.2019 (Foto: Weisbrod)
Meister Kreisklasse B1, 1987/88

Hier der Beitrag von Wolfgang Brück in der Samstags-RNZ:

„Von der Schnaps-Idee zur Nummer 1

Als die Klub-Gründer den Namen beim Amtsgericht Heidelberg eintragen lassen wollten, stießen sie auf Unverständnis und Ablehnung. Der Beamte schüttelte unwillig den Kopf: „Anatomie-Sport-Club? Das hatten wir noch nie. Das kann ich nicht machen.“ Doch geht nicht, gibt’s nicht – bei einem Verein, in dem Professor Dr. Wolf-Georg Forssmann Ehrenpräsident ist.

Forssmanns Vater schob sich als junger Assistenzarzt einen Katheter in den Oberarm und führte ihn bis zum Herzen Mit dem Selbstversuch vor 93 Jahren revolutionierte Professor Dr. Werner Forssmann die Medizin. 1956 bekam er dafür den Nobelpreis. Herz-Katheter sind heutzutage nicht mehr wegzudenken, sie ersparen Patienten aufwendige Eingriffe. Fortschritte hat auch der 1978 gegründete ASC Neuenheim gemacht.

Er ist auf dem Weg zur Nummer eins im Heidelberger Fußball. „Dabei waren wir in den Anfangs-Jahren Prügelknaben, haben einige Debakel erlitten“, erinnert sich Dr. Luzian „Luz“ Kostrzewa. Der 66-jährige Frauenarzt leistete damals Geburtshilfe. Er schoss in Schatthausen das entscheidende Tor zum ersten Sieg in der Vereins-Geschichte des ASC Neuenheim. Zu den Gratulanten zählte sein früherer Chef.

Auch Professor Dr. Dirk Heinrich wundert sich über den rasanten Aufschwung. „Eigentlich war es eine Schnaps-Idee, einen Fußballverein zu gründen“, blickt der 80-jährige Gynäkologe zurück. Der Professor lebt nach seiner Zeit als Chefarzt in Pforzheim in Marxzell im Schwarzwald. Gelegentlich lassen sich die hohen Herren auf dem Fußballcampus sehen.

Auch am Sonntag wird Hochbetrieb sein. Ab 11 Uhr spielt die dritte Mannschaft in der B-Klasse gegen den FC Sandhausen, ab 12.45 Uhr empfängt Kreisligist ASC Neuenheim II den VfL Heiligkreuzsteinach und ab 15 Uhr will die Landesliga-Mannschaft die Tabellenführung gegen den FV Brühl verteidigen.“

Joseph Weisbrod