20.03.2023

Sportsleute

Freundschaft

In einem Garten in Nußloch kickten noch im letzten Jahrtausend Soumaila Coulibaly und Johan Micoud. Natürlich nicht wirklich, aber der Freiburger und der Bremer waren die Vorbilder von David Kiefer und Levin Sandmann.

Der Kirchheimer Abwehrspieler David Kiefer (links) bedurfte nach der 2:3-Niederlage im Derby in Neuenheim des Trostes von Tochter Naomi und seines besten Freundes, ASC-Kapitän Levin Sandmann. Foto: wob

Die besten Freunde seit Kindertagen wurden beim Heidelberger Derby zwischen dem ASC Neuenheim und der SG Kirchheim zu Gegnern. Kennen gelernt haben sich der Kirchheimer Abwehrspieler Kiefer und der Neuenheimer Angreifer Sandmann im Grundschul-Alter. Levins Mutter Vera und Davids Vater Gerald waren Lehrer- Kollegen am Raphael-Gymnasium in Heidelberg. Nach dem Abitur absolvierten die Freunde ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Sportkreis. Sie lebten zweieinhalb Jahre in einer Wohngemeinschaft, waren zwischenzeitlich – in Kirchheim und Neuenheim – in einer Mannschaft. Levin studierte vier Jahre in Amerika, stürmte für College-Teams und wurde in den Staaten als „Spieler des Jahres“ ausgezeichnet. Jetzt ist er für den Verband deutscher Küchen-Hersteller tätig, für die er ausländische Absatzmärkte erschließen soll. Zumindest beim Derby ließ er nichts anbrennen, erzielte beim Neuenheimer 3:2-Sieg zwei Tore und feierte nach fünfmonatiger Verletzungs-Pause ein Comeback wie gemalt. Weniger glücklich war David Kiefer, der wegen einer Muskelverletzung ausgewechselt werden muste. Der 30-jährige Lehrer wird am Samstag im Derby gegen Eppelheim fehlen, hofft aber zum Spitzenspiel in zwei Wochen gegen Bammental wieder fit zu sein. Levin Sandmann kann sich derweil in Schwetzingen selbst das schönste Geschenk zu seinem 30. Geburtstag an diesem Samstag machen.

Wolfgang Brück

RNZ vom 18.03.2023, Seite 25